Geregelte Prostitution in Deutschland

Freitag, 26. März 2021

Wenn es um die Europäische Union geht, stellen viele Menschen den Begriff "Union" in Frage. Abgesehen von der Tatsache, dass es eine einheitliche Währung gibt, sagen sich diese Menschen, gibt es unter den Mitgliedsländern Einigkeit, wenn es darum geht, die verschiedenen Probleme zu lösen, die die Gesellschaft betreffen? Gibt es zum Beispiel ein gemeinsames Gesetz für alle Europäer, wenn es um ein so komplexes Thema wie Prostitution und ihre Regulierung geht? Die Antwort lautet ohne Zweifel nein. Das französische Prostitutionsgesetz hat zum Beispiel nichts mit dem schweizerischen Recht zur Regelung der Prostitutionspraxis zu tun, und das norwegische Recht hat seinerseits wenig mit dem deutschen Recht zu diesem Thema zu tun. Wir werden diesen Artikel dem letzteren widmen und wie er sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat.

Prostituierte Karte

Das deutsche Prostitutionsgesetz von 2002

Im Jahr 2002 beschloss die aus Sozialdemokraten und Grünen bestehende Bundesregierung unter der Führung von Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein Prostitutionsgesetz zu verabschieden, das dazu dienen soll, die Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen zu verbessern und den Zugang dieser Menschen zum Sex zu gewährleisten. soziale Sicherheit. Mit diesen Bestimmungen zur Prostitution in Deutschland versuchte die Schröder-Regierung auch, Prostituierten in Deutschland die Möglichkeit zu geben, Geldbeträge in einen Paral-Fonds einzubringen und so künftig eine Rente zu erhalten. Mit diesen und anderen Maßnahmen, die in das Gesetz aufgenommen wurden, versuchte die Bundesregierung, die Zahl der Zuhälter zu beenden.

Für viele Menschen bedeutete die Verabschiedung dieses Gesetzes die Legalisierung der Prostitution in Deutschland. Dies stimmte nicht ganz, da die Prostitution damals im deutschen Land bereits legal war. Mit dieser Rechtsnorm wurde die rechtliche Qualifikation, die sie als "unmoralisch" bezeichnete, beseitigt, anstatt die Tätigkeit der Prostitution zu legalisieren.

Die in diesem Gesetz enthaltenen Regeln zur Regulierung der Prostitution in Deutschland sollten ein Unternehmen anordnen, das jährlich rund 16.000 Millionen Euro bewegt und in dem nach inoffiziellen Angaben rund 400.000 Frauen arbeiten, die täglich mehr als 1.200.000 Kunden betreuen.

Verschiedene Analysen und Studien zur Wirksamkeit des deutschen Prostitutionsgesetzes von 2002 legen nahe, dass die von der Schröeder-Regierung geförderten Vorschriften nicht sehr wirksam waren. Die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von Prostituierten waren beispielsweise minimal. Viele dieser Studien deuteten darauf hin, dass die föderale Struktur Deutschlands nicht dazu beitrug, dass das Gesetz von 2002 ordnungsgemäß angewendet wurde. Die Tatsache, dass die verschiedenen Bundesländer unterschiedliche Politiken umsetzten, machte die mit diesem Prostitutionsgesetz in Deutschland angestrebten Reformen sehr begrenzt und in vielen Fällen sehr arm.

Über die Bundesgesetze zur Prostitution in Deutschland oder die von den verschiedenen Bundesländern genehmigten Vorschriften hinaus (es gibt beispielsweise Bundesländer, die die Existenz von Bordellen in Städten mit weniger als 35.000 Einwohnern verhindern) könnten und können Städte ihre eigenen Geschäftsvorschriften genehmigen und können auch ihre eigenen Steuern erheben. Zum Beispiel: Straßenprostitution kann nur in den vom Stadtrat der betreffenden Stadt festgelegten Gebieten gewohnheitsmäßig praktiziert werden. Der Rest der Zonen würde in diesem Sinne als verbotene Zonen betrachtet.

Straßenprostitution

Prostitutionsgesetz in Deutschland 2017

Die Ergebnisse der oben genannten Studien ließen die Bundesregierung über die Genehmigung einer neuen Verordnung nachdenken. So trat am 1. Juli 2017 das neue Prostitutionsgesetz in Deutschland in Kraft, das Prostituiertenschutzgesetz. Mit dem Prostituiertenschutzgesetz förderte die Regierung von Angela Merkel neue Gesetze zur Prostitution in Deutschland.

Zu den Maßnahmen des Prostitutionsgesetzes von 2017 in Deutschland zählen unter anderem die Verpflichtung der Erotikarbeiter, in ihren Beziehungen Kondome zu verwenden, die Unmöglichkeit, ein Bordell offen zu halten, wenn es nicht über das entsprechende Qualitätszertifikat verfügt, und die Tatsache, dass Bordellbesitzer können nicht sein, wenn sie eine rechtliche Aufzeichnung haben.

Das derzeit in Deutschland geltende Prostitutionsgesetz verpflichtet Sexarbeiterinnen zur Registrierung. Es spielt keine Rolle, wie und wo sie ihre Dienstleistungen erbringen (ob unabhängig oder an eine Agentur oder ein Bordell angeschlossen) oder wie regelmäßig sie dies tun. Alle müssen sich registrieren lassen, um ihren Beruf ausüben zu können, und alle müssen daher ihre "Prostituierte-Karte" erhalten.

Die deutsche Prostituierte Karte enthält folgende Informationen:

  • Foto des Besitzers.
  • Vollständiger Name. In diesem Sinne erlaubt die Gesetzgebung der Person, ein Pseudonym oder einen Berufsnamen an dieser Stelle erscheinen zu lassen.
  • Geburtsdatum und-ort.
  • Staatsangehörigkeit.
  • Orte, an denen du Sexarbeit machst.
  • Ort und Versandstelle.
  • Gültigkeitsdauer.

Um diese Karte zu erhalten und erneuern zu können, muss der Sexarbeiter von einem Gesundheitsdienst beraten werden und die obligatorischen medizinischen Untersuchungen bestehen

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Prostituierte Deutschland

Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels im deutschen Prostitutionsgesetz

Eine weitere Voraussetzung für die Erlangung einer Prostituiertenlizenz in Deutschland ist ein informatives Gespräch mit der für die Genehmigung der Erteilung der Lizenz zuständigen Behörde. In diesem Vortrag muss der für die Freigabe zuständige Beamte beurteilen, ob nach dem Willen des Sexarbeiters, die entsprechende Erlaubnis einzuholen, eine Situation des Zwangs, der Abhängigkeit oder der Ausbeutung festgestellt werden kann. Wenn der Beamte eine dieser Situationen wahrnimmt, ist er verpflichtet, die Erlaubnis zur Ausübung der Prostitution in Deutschland zu verweigern. Wenn diese Anzeichen von Menschenhandel festgestellt werden, sieht die deutsche Prostitutionsgesetzgebung vor, dass die "notwendigen Maßnahmen zu ihrem Schutz" getroffen werden.

Welche Maße wären das? Das Gesetz bestimmt es nicht. Kritische Assoziationen zu diesem Gesetz weisen darauf hin, dass darin weder das Verhalten noch Schutzmaßnahmen oder die Überweisung an eine Art von Vereinigung oder Einrichtung festgelegt sind, die sich den Aufgaben der psychologischen und rechtlichen Unterstützung von Opfern des Sexhandels widmet.

Darüber hinaus wurde in vielen Bundesländern noch nicht festgelegt, welche Einrichtung oder Stelle für die Registrierung von Sexarbeiterinnen zuständig sein soll.

Kritik am deutschen Prostitutionsrecht

Deutsche Verbände, die sich der Bekämpfung des Menschenhandels widmen, kritisieren die Nützlichkeit des informativen Gesprächs als Instrument zur Aufdeckung von Ausbeutungssituationen. Diesen Verbänden zufolge ist es nicht so einfach, eine Ausbeutungssituation in einem einfachen Gespräch im bürokratischen Umfeld eines Standesamtes zu entdecken. Damit eine sexuell ausgebeutete Frau zeigen kann, dass sie es ist, ist es notwendig, diese Assoziationen zu bekräftigen, ein ganz besonderes und intimes Umfeld zu schaffen und einen Vertrauensfluss mit dem Interviewer oder Interviewer zu schaffen, der solche Geständnisse entstehen lässt. Etwas, das, wie sie betonen, in einem Standesamt sehr schwer zu generieren ist.

Auch deutsche Verbände zur Bekämpfung des Menschenhandels kritisieren die Idee der Registrierung. Einerseits ist es unmöglich, anonym Prostitution zu praktizieren. Darüber hinaus laufen die registrierten Daten Gefahr, von Dritten "angegriffen" zu werden. Andererseits birgt das Vorhandensein einer Karte immer das Risiko einer Erpressung. Ein Foto dieser Karte reicht aus, um ein Erpressungswerkzeug zu besitzen.

Trotz all dieser Kritik steht Deutschland derzeit zusammen mit Österreich und der Schweiz an der Spitze der Länder der Europäischen Union, die im Rahmen ihrer normativen Uneinigkeit den Schritt unternommen haben, sowohl die Tätigkeit von Prostituierten als auch die von Prostituierten zu legalisieren und zu regulieren. die Bordelle .

Bordelle Deutschland